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Limmatladen

Diejenigen von euch, die im Limmatlädeli früher ihre Suppen geholt haben, werden überrascht sein, wie es da in Zwischenzeit aussieht. Der gut gefüllte – um nicht zu sagen überfüllte – Krämerladen aka die Suppenküche ist einem schlicht eingerichteten vietnamesischen Take Away gewichen. Die beinahe leeren Regale strahlen in einem frischen Weiss, welches lediglich durch ein wenig Grünzeug unterbrochen wird, und auf der Theke stehen nicht mehr die Suppenkessel, sondern Behälter mit frischem Gemüse, Fleisch und Huhn. Nur eins hat sich nicht verändert – die Bedingung ist nach wie vor super freundlich und stets gut gelaunt.

Juan – der Feinschmecker: Die Menükarte des Limmatladens ist zwar Bescheiden, aber dadurch genau perfekt für den schnellen Besuch über Mittag. Es werden zwei Grundspeisen angeboten. Zum einen sogenanntes Bun, Reisnudeln mit Beef, Chicken oder vegetarisch, zum andern ein Baguette-Sandwich namens Bahn Mi. Welche Gemüsesorten und Gewürze zusätzlich in deine Speise sollen, kannst du an der Theke selbst wählen. Nach der Bezahlung – Sandwiches kosten 11.50 Franken und Reisnudeln 14.50 Franken – geht es weiter zur Würzstation, was mir besonders gut gefällt. Hier kannst du ganz nach belieben mit Saucen – wie etwa Soja- oder Chilisaucen – dein Gericht eigenhändig perfektionieren. Besonders empfehlen kann ich dir auch den kleinen Kircherbsensalat. Mit 5 Franken ist dieser zwar verhältnismässig teuer, schmeckt aber super als Ergänzung. Wie euch vielleicht bereits aufgefallen ist, mag ich es sehr, wenn die Lebensmittel besonders frisch daherkommen. Bei diesem Punkt gibt es im Limmatladen absolut nichts zu mäkeln. Du schmeckst dies nicht nur, sondern kannst es auch gleich selbst in Augenschein nehmen, da dein Wunschmenü direkt vor deinen Augen zusammengestellt wird. Mein Fazit: Ein Ort zum Wiederkommen. Nicht nur der Frische wegen, sondern vor allem aufgrund des phantastischen Geschmacks der leichten, authentischen Gerichte und den freundlichen & unkomplizierten Mitarbeitern.

Banh Mi Zürich

Der neue Vietnamese an der Haltestelle Löwenbräu scheint sich auch tatsächlich schnell rumgesprochen zu haben, denn schon nach wenigen Wochen kommt es zur Mittagszeit regelmässig zu kleinen Schlagen vor dem Limmatladen. Geöffnet hat der Take Away jeweils montags bis freitags von 11.30 bis 14.00 Uhr. Deine Beute gleich hier zu verzerren ist leider nach wie vor nicht gross möglich. Auch wenn das Ladenlokal nun deutlich grösser wirkt, viel Platz um zu verweilen bleibt nicht übrig.

Der Klugscheisser: Der Spitzname des neuen Take Aways lautet Banhmi, wie eine der beiden Hauptspeisen des Lokals. Der Ausdruck kommt ursprünglich vom vietnamesischen Wort Bánh mì, was so viel bedeutet wie Brot. Da in Vietnam, seit dem Einfluss der Franzosen während des Kolonialismus, hauptsächlich Baguette gegessen wird, entwickelte sich die Bezeichnung Bánh mì zum Synonym dafür.

Banh Mi Zürich

Interview mit Mai-Thu – eine der Gründerinnen des neuen Limmatladens

ZURICH BY TRAM: Wer steckt hinter dem Limmatladen? Wer seid ihr?

MAI-THU: Wir sind die Geschwister Emmanuel und Mai-Thu Diserens, Emmanuels Frau Mai Fujuwara und Kevin Dröscher, ein Studienkollege von Emmanuel. Seit ein paar Monaten betreiben wir den Limmatladen beim Löwenbräu-Areal. Emmanuel und ich haben vietnamesiche Wurzeln. So kam es, dass wir nun unsere Kundschaft in der Mittagszeit mit vietnamesischen Köstlichkeiten verwöhnen. Mai aus Japan bereichert das Angebot mit Rezepten aus der japanischen Küche.

Ursprünglich kommen wir aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Kevin und Emmanuel sind Architekten, Mai ist Journalistin und ich bin Fotografin. Um die Küche kümmern sich Mai und ich, Kevin und Emmanuel agieren mehr im Hintergrund.

ZURICH BY TRAM: Wie kam es zur Idee des Take Aways?

MAI-THU: Unsere Grossmutter wohnt in einem Pariser Vorort, weshalb wir seit wir klein sind regelmässig Zeit in Paris verbringen. Dort gibt es eine grosse vietnamesische Community und seit jeher viele gute Banh Mi Stände. Das Banh Mi ist eigentlich ein klassisches Fusionsprodukt aus der vietnamesischen und französischen Küche. Wir waren immer Fan dieser Sandwiches und haben uns jeweils für die Rückreise nach Zürich mit Banh Mis eingedeckt. Emmanuel wollte die Sandwiches unbedingt nach Zürich holen. Als Mai in die Schweiz gezogen ist und einen Job suchte, schien der Augenblick dafür gekommen.

ZURICH BY TRAM: Welches sind eure Lieblingskombinationen?

Kevin: Banh Mi mit Lemongrass Pork und einem hausgemachten Wassermelonen-Drink.
Mai: Am liebsten mag ich unsere vegetarischen Bun Gerichte. Dazu ein Chia-Pudding zum Dessert.
Emmanuel: Pho ist meine absolute Lieblingssuppe. Deshalb freue ich mich auf den Herbst.
Mai-Thu: Bun mit Rindfleisch und einer frischen Limonade.

ZURICH BY TRAM: Und welche Speisen essen eure Gäste am liebsten?

MAI-THU: Am beliebtesten ist bis jetzt das Bun mit Rindfleisch, neben dem Banh Mi unsere Hausspezialität. Dies kommt dem Originalrezept aus Vietnam sehr nahe. Für die bald Einzug haltenden kälteren Jahreszeiten sind zudem warme Gerichte in Planung.

ZURICH BY TRAM: Woher stammen die Rezepte eurer Gerichte?

MAI-THU: Die Rezepte stammen aus Vietnam und wurden uns von unserer Grossmutter und Mutter weitergegeben. Zudem lassen wir uns auch gerne von Gerichten anderer Herkunft inspirieren. Wir interessieren und ganz generell für die asiatische Küche. Da Mai aus Japan kommt, findet man auch immer wieder japanische Elemente in unseren Gerichten.

Banh Mi Zürich

ZURICH BY TRAM: Und woher bezieht ihr die Zutaten, die ihr für die Zubereitung verwendet?

MAI-THU: Die Grundzutaten werden ergänzt durch saisonale Produkte. Wir beziehen diese bei asiatischen und lokalen Händlern. Die meisten davon befinden sich in einem Umkreis von 15 Minuten Fahrdistanz.

ZURICH BY TRAM: Was passiert mit Essen, das abends übrig bleibt?

MAI-THU: Da wir nur über die Mittagszeit geöffnet haben, und die Nachfrage von Tag zu Tag variiert, versuchen wir aus der Erfahrung abzuschätzen wieviel jeweils vorbereitet werden soll. So kann es passieren, dass wir vor Ladenschluss ausverkauft sind, was wir gegenüber überschüssigen Lebensmitteln bevorzugen. Essen, das am nächsten Tag nicht mehr verkauft werden kann, stellen wir wie früher auch schon der Suppenladen für die Hausbewohner ins Treppenhaus.

ZURICH BY TRAM: Was waren bisher eure schönsten Momente und/oder grössten Erfolge?

MAI-THU: Da wir noch nicht seit so langer Zeit eröffnet haben, freut es uns sehr, dass wir schon eine kleine Stammkundschaft haben, welche sich zusammen mit uns über unsere Erfolge freut und weitere Freunde und Bekannte mitbringt.

Der schönste Moment ist jeweils, wenn wir nach Ladenschluss vor unserem Take Away sitzen, die Buns oder Banh Mi’s essen, die uns nach zahlreicher Produktion immer noch schmecken und vorbeigehende Passanten uns „En Guete“ wünschen.

ZURICH BY TRAM: Welche Schwierigkeiten musstet ihr bis anhin meistern?

MAI-THU: So unwahrscheinlich es auch klingen mag, die grösste Schwierigkeit war es das richtige Brot für das Banh Mi zu finden: ein leichtes und fluffiges Baguette. Wir hätten nie damit gerechnet, dass uns dies so viele Schwierigkeiten bereiten könnte. Das Baguette in der Schweiz ist viel dichter als dasjenige in Vietnam und Paris. Wir sind weiterhin auf der Suche nach dem perfekten Banh Mi Brot. Am liebsten würden wir unseren Kunden ein originales vietnamesisches Baguette mit Reismehlanteil anbieten können.

ZURICH BY TRAM: Wie soll der Limmatladen in 10 Jahren aussehen? Sind weitere Take Aways in Planung?

MAI-THU: Wir würden uns sehr freuen, wenn die Leute auch in 10 Jahren weiterhin Freude an unserem Angebot haben. Da wir erst seit 5 Monaten geöffnet haben, ist es momentan schwierig soweit in die Zukunft zu blicken. Vorerst sind wir mit Optimierungsaufgaben beschäftigt. In unseren Köpfen schwirren aber einige Ideen herum, wie wir unseren Laden und unser Angebot weiterentwickeln möchten.

ZURICH BY TRAM: Zu guter Letzt: Gibt es eine Geschichte zum neuen Limmatladen, die ihr uns erzählen möchtet? Oder ein Erlebnis, dass ihr mit uns teilen wollt? Oder einfach nur einen letzten Ratschlag, Tipp oder Wunsch?

MAI-THU: Wir wünschen uns, dass der Limmatladen weiterhin die Kunden erfreut, und dass die kommende Zeit, wie die vergangene, spannend und ereignisreich sein wird. Falls jemand vor hat vietnamesische Baguettes zu backen sollte er/sie sich unbedingt bei uns melden, wir wären ein emsiger Abnehmer davon! Unser Geheimtipp: „Iss Banh Mi, denn bisch debi! Iss en Bun, denn bliibsch gsung!

Kategorien:
Linie: 13 17 4
Kreis: 5

Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 11.30 bis 14 Uhr

Preise:

Banh Mi:
Bun:
11.50 Franken
14.50 Franken

Adresse:
BANHMI
Limmatstrasse 259
8005 Zürich

Kontakt:
E-Mail: banhmi@limmatladen.ch

Web: www.limmatladen.ch

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Kommentare

  • Hallo guten Tag Mai-Thu
    Ein toller Artikel und cooler Laden finde es gut etwas anderes als immer das gleiche wie ein Dönerladen oder Pizzeria

    liebe Grüsse Nenad

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