Bellevue
Das Bellevue gehört zu den beliebtesten Treffpunkten in der Stadt Zürich. Dies liegt hauptsächlich an der tollen Lage der Haltestelle. Zum einen liegt der Bahnhof Stadelhofen in nächster Nähe, zum andern ist das Bellevue ein idealer Ausgangspunkt für eine Tour durch die Stadt. Von hier aus bist du keine hundert Meter vom See, der Seepromenade – dem Utoquai – und dem Limmatquai entfernt. Das Niederdorf lockt in Gehdistanz mit Restaurants, Cafés & Shoppinggelegenheiten und gleich nebenan liegt der Sechseläutenplatz. Auf dem Platz finden nebst dem Sechseläuten auch weitere Anlässe, wie Vergnügungsmärkte, Public-Viewings oder die Auftritte des Zirkus Knie, statt.
Der Bellevueplatz ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt Zürich, sowohl für den öffentlichen als auch für den privaten Verkehr. Trams der sieben vorbeiführenden Linien fahren beinahe im Minutentakt in die Haltestelle ein. Ergänzt werden sie von zwei regionalen Buslinien und 60’000 privaten Fahrzeugen pro Tag, die sich durch die Fussgängerströme kämpfen. Pro Jahr verlassen und besteigen am Bellevue 23 Millionen Passagiere eines der unzähligen Trams. Während des Semesters wird das Chaos zusätzlich durch grosse Massen von Studenten erhöht, welche sich dicht gedrängt in das 9er- oder 5er-Tram Richtung Universität zwängen. Zu Stosszeiten fühlt man sich beinahe wie in einer Chinesischen Grossstadt. Und auch nachts herrscht hier keine Ruhe. Die Haltestelle bildet den Ausgangspunkt für die Nachtbusse der Stadt Zürich.
Fast der komplette Bellevueplatz wird von einem dreieckigen Dach überdeckt, in dessen Mitte sich ein Rondell befindet. Die ehemalige Wartehalle beherbergt heute einen Kiosk sowie das Belcafé Pizza & Bar, in dem du dich mit gutem Kaffee, Pizza & Panini versorgen kannst.
Der Klugscheisser: Das Tramhäusschen wurde von Stadtbaumeister Hermann Herter entworfen und im Jahr 1939 pünktlich zur Landesausstellung fertiggestellt. Heute steht es unter Denkmalschutz.
Rund um das Bellevue findest du einige bekannte Lokale. Am Limmatquai 2 liegt das historische Café Odeon, in dem schon berühmte Schriftsteller wie Stefan Zweig oder Kurt Tucholsky getrunken und diskutiert haben sollen. Wenn du vom Café aus die Rämistrasse überquerst stehst du vor dem weltbekannten Restaurant Kronenhalle. Und auch der Sternengrill, der seit 1963 am Bellevue seine Bratwürste verkauft, ist in Zwischenzeit nicht nur bei Stadtzürchern bekannt und beliebt.
Der Klugscheisser: Hast du gewusst, dass der Bellevueplatz durch das ehemalige Grandhotel «Haus Bellevue» zu seinem Namen gekommen ist? Das im Jahr 1858 durch Architekt Leonhard Zeugherr am Limmatquai erbaute Gästehaus galt Mitte des 19. Jahrhunderts als Geheimtipp für vornehme Reisende, die vor allem die Stadtnähe schätzen. Erst durch das Aufkommen der Eisenbahn und den Bau des neuen Hauptbahnhofs, verschob sich das Stadtzentrum und somit auch der Touristenstrom. Ab 1880 florierte am neuen Standort die Konkurrenz und setzte dem Haus Bellevue stark zu. Als Zürich zusätzlich durch den ersten Weltkrieg komplett vom Tourismus abgeschnitten war, wurden Zimmer und komplette Etagen des Grandhotels als Büroräume vermietet. Nach dem Krieg musste das Hotel komplett schliessen und machte in seiner untersten Etage Platz für das Kino Bellevue.
Im Jahr 2007 wurde dem ehemalige Grandhotel durch die Eigentümerin UBS AG zu neuem bzw. altem Glanz verholfen. Nach der fünfzig Millionen teuren Renovation war das Kino verschwunden und im obersten Stockwerk sind drei Luxuswohnungen mit riesigen Terrassen und horrenden Mietpreisen entstanden.
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