Alter Botanischer Garten

Der Alte Botanische Garten ist eine idyllische Ruheoase im Kreis 1. Umgeben von hohen Bürogebäuden und regem Verkehr findest du hier einen grünen Ort der Ruhe – weit ab von der Hektik der Zürcher Innenstadt und doch mittendrin. Von 1837 bis 1976 blühte auf dem kleinen Hügel der Botanische Garten der Universität Zürich. Als dieser aufgrund von Platzmangel nach Riesbach verlegt wurde, entstand an derselben Stelle ein beliebtes Naherholungsgebiet. Der ehemalige Botanische Garten ist aber auch heute noch deutlich zu spüren – etwa durch den beeindruckenden Bestand an verschiedenen alten Bäumen, die dem Park etwas Verwunschenes und Geheimnisvolles verleihen.

Der Klugscheisser: Der Park des Alten Botanischen Gartens heisst eigentlich «Zur Katz». Dieser Namen hat die Grünanlage nicht etwa von dem Tier Katze, sondern von den Geschützen, die auf dem Hügel standen und ebenfalls «Katzen» genannt wurden. Einst war dieser nämlich das höchste Bollwerk der barocken Schanzenanlage, die zur Verteidigung der Stadt diente.

Zahlreiche verschlungene, kleine Wege führen dich zum höchsten Punkt des Parks. Hier oben solltest du erst einmal die tollen Aussicht geniessen. Wenn du dich anschliessend ein wenig umschaust, erkennst du schnell den sogenannten Gessner-Garten – ein mittelalterlicher Kräutergarten zu Ehren des Zürcher Naturforschers und Stadtarztes Conrad Gessner. Hier werden über fünfzig Heilpflanzen des 16. Jahrhundert vorgestellt. Unter anderem mit zeitgenössischen Zitaten. Wie etwa: „Flachs (Linum usitatissimum): «Gemelter Safft vertreibt Flecken, gehört für die hoffertigen Weiber die gern schöne Angesichter hetten.» (Fuchs 1543)“. Oder: „Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis): «Diss Kraut inn die Kinderwiegen gestecket bewaret die Kinder für Schrecken wo den Kindern gewonlich inn der Nacht zufallen – vertreibt auch ander Gespenst.» (Bock 1557)“.

Palmenhaus im Alten Botanischen Garten

Auf einer flachen Ebene weiter unten am Hügel steht das alte Palmenhaus – ein achteckiger Glaspavillon aus dem Jahr 1851. Er beherbergt riesige Kakteen und andere Pflanzen, die es lieber kuschelig warm mögen. Auf der selben Ebene, gleich neben dem Palmenhaus, öffnet sich eine kleine Wiesenfläche übersät von zahlreichen Holzbänken und Stühlen.

Amy – die Geniesserin: Was für ein wunderbarer Ort, um sich mit einem Buch auf einen der Holzstühle zu lümmeln und für einen kurzen Moment in eine andere Welt einzutauchen – gewärmt von der Sonne und im Schutze der grossen, alten Bäume. Mich verwundert immer wieder, wie wenige Leute es hier hat – zumindest in Anbetracht dessen, dass wir uns mitten in der Stadt befinden. Auch bei schönem Wetter findest du fast immer irgendwo auf dem kleinen Hügel ein freies Plätzchen. Lediglich über Mittag könnte es knapp werden. Dann strömen die Angestellten der umliegenden Büros mit ihren Take Away-Behältern in den Alten Botanischen Garten, um sich eine kurze Auszeit zu gönnen.

Am Fusse des Hügels triffst du auf das Völkerkundemuseum der Universität Zürich. Hier erfährst du in wechselnden Ausstellungen, an vielfältigen Veranstaltungen und in der öffentlich zugänglichen Bibliothek mehr über die Kultur, Kunst, Politik und Geschichte von fremden Menschen und fernen Völkern.