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Täglich vergessen wir in öffentlichen Verkehrsmitteln zahlreiche Dinge – vom Klassiker dem Regelschirm über teure Uhren und Schmuck bis hin zu Kuriositäten wie Vodoomasken oder Beinprothesen. Die verlorenen Gegenstände werden eingesammelt, gelagert und falls der Besitzer sie nicht wieder abholt nach einem Jahr an fundsachenverkauf.ch verkauft. Es ist kaum zu glauben, aber hin und wieder bleibt in einem Tram oder Zug auch Kunst zurück – von grossen Ölgemälden, über Portraits bis hin zu kompletten Zeichnungsmappen. Während den letzten zehn Jahren haben sich im Keller des Fundsachenverkaufs einige besitzerlose Werke angesammelt. Nun stellt Fundkunst.ch vom 18. bis zum 25. März die Sammelstücke in einer Ausstellung vor und versucht sie gleichzeitig zu verkaufen.

Liselotte – die Kultur-Expertin: Ich freue mich besonders auf den Kunstposter-Flohmarkt am Sonntag, dem 19. März. Von 14 bis 20 Uhr kannst du dir hier bei Bedarf und mit ein wenig Glück ein neues Poster für deine Wohnung ergattern. Am Donnerstagabend gibt’s Fundkunstpoesie unter dem Titel „Geschichten zur verlorenen Kunst“ und am Freitag spielt Paul Fischer gefundene Noten auf dem Klavier. Zum Abschluss der Ausstellung, am Samstag, dem 25. März, werden zehn der Kunstwerke, aber auch geschlossene Koffer und andere Fundstücke, an einer öffentlichen Gant im Ausstellungsraum versteigert.

Organisiert wird die Ausstellung fundkunst.ch von Carla, Alessa, Joel und Annina. Die Vier haben sich im Kunstgeschichtsstudium kennengelernt und gemeinsam das Konzept zur Ausstellung entwickelt und – aus unserer Sicht – sehr toll umgesetzt.

Übrigens: Beinahe die komplette Ausstattung der Ausstellung, wie etwa der alte Dia-Projektor, die Staffelei oder die Kaffeemaschine, sind ebenfalls Fundstücke aus öffentlichen Verkehrsmitteln.

Kurz-Interview mit Alessa aus dem fundkunst.ch-Team

ZURICH BY TRAM: Wie kam es zur Idee der Ausstellung und Versteigerung?

ALESSA – FUNDKUNST.CH: Unter den Fundsachen von fundsachenverkauf.ch gab es immer wieder auch Kunstwerke. Im Geschäft konnten diese allerdings nicht wirklich gut verkauft werden. Das richtige Publikum fehlte. Mein Vater Roland Widmer, der Gründer von fundsachenverkauf.ch, ist ebenfalls sehr kunstaffin. Er dachte sich von Anfang an: „bevor ich die Werke für 10 Stutz verkaufe, lege ich sie lieber zurück und mach damit mal was“. Seit Beginn meines Kunstgeschichtsstudium war die Idee da, etwas mit den vergessenen Kunstwerken anzufangen. Zusammen mit Carla, Annina und Joel entwickelte sich das Grundkonzept einer Ausstellung mit verlorener Kunst, in der nicht nur das Werk selbst im Vordergrund steht, sondern auch die Geschichte drum herum. Aus diesem Grund haben wir wo immer möglich über die Bilder recherchiert und versucht mehr über ihren Ursprung zu erfahren.

ZURICH BY TRAM: Worauf freut ihr euch am meisten?

ALESSA – FUNDKUNST.CH: Ich denke, wir freuen uns vor allem auf die Freude und das Interesse der Betrachter, die kommen werden. Die ganzen Bilder lagerten jahrelang im Keller und niemand hat sich wirklich für sie interessiert. Daher ist es jetzt umso schöner, dass Leute reinkommen und sich an den Werken wieder erfreuen.

ZURICH BY TRAM: Wird fundkunst.ch auch nach der Ausstellung bestehen bleiben? Was sind eure Pläne für die Zukunft?

ALESSA – FUNDKUNST.CH: Wir haben die Zukunft des Projekts ziemlich offen gestaltet. Es ist ein spezielles Konzept und wir müssen erst einmal schauen wie es ankommt. Das Interesse ist schon mal da, aber ob die Ausstellung überzeugt ist noch unklar. Dazu kommt, dass die Fundstücke über zehn Jahre lang gesammelt wurden. Daher ist es wahrscheinlich nicht möglich, nächstes Jahr wieder genau so eine Ausstellung zu machen. Aber vielleicht kann man das Konzept ja auch erweitern, zum Beispiel indem wir noch stärker Künstler integrieren, wie etwa die Poeten und Musiker und die Anzahl der Kunstwerke reduzieren. Wir haben viele Möglichkeiten, aber warten wir jetzt erst einmal die aktuelle Ausstellung ab und schauen danach weiter.

Kategorien:
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Kreis: 1

Öffnungszeiten:
18. bis 25. März 2017
täglich 11 bis 20 Uhr

Adresse:
Talacker 42
8001 Zürich

Kontakt:
Telefon: 043 817 05 46
E-Mail: kontakt@fundkunst.ch

Web: www.fundkunst.ch

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