Sukkulenten-Sammlung

Am Mythenquai, gleich neben dem Strandbad, triffst du auf eine der grössten und bedeutendsten Sukkulenten-Sammlungen der Welt. Auf knapp 5’000 Quadratmetern werden über 4’500 verschiedene Sukkulentenarten aus 78 verschiedenen Pflanzenfamilien gehegt und gepflegt. Aber was ist das eigentlich, eine Sukkulente? Darunter werden Pflanzen aus trockenen Gebieten verstanden, die Wasser in sich speichern und dadurch lange Zeit ohne Regen überlegen können. Am besten bekannt sind uns die Kakteen. Zu den Sukkulenten zählen aber auch Agaven, Aloen, Dickblattgewächse und viele mehr.

Der Klugscheisser: Der Name „Sukkulenten“ kommt von dem Begriff Sukkulenz, was die Fähigkeit zum Speichern von Wasser bedeutet, wiederum abgeleitet von dem lateinischen Begriff „succus“ für Saft. Aufgrund von langen Trockenperioden hat sich das Gewebe von Stamm, Blättern, Blattstielen oder Wurzeln so angepasst, dass die Pflanzen darin Wasser speichern können.

In jedem der sieben gläsernen Schauhäusern findest du Sukkulenten zu unterschiedlichen Themen, Gebieten oder Pflanzenarten. Da gibt es beispielsweise das Grosspflanzenhaus, in dem die Kakteen weit über deinen Kopf hinaus wachsen. Oder das Epiphytenhaus – beziehungsweise das Haus der Aufsitzerpflanzen -, in dem es sich aufgrund der tropischen Atmosphäre und den zahlreichen, herunterhängenden Pflanzen ein wenig wie im Regenwald anfühlt. Aber auch ausserhalb der Schauhäuser gibt es einiges zu bestaunen. Zum Beispiel die 550 Quadratmeter Frühbeetkästen, in welchen tausende Minisukkulente in Reih und Glied stehen.

Amy – Die Geniesserin: Mir gefällt in der „Sukki“ besonders die Freianlage. Hier draussen wachsen die Sukkulenten-Arten, welche auch den Winter im Freien überstehen. Kieswege führen zwischen den gut beschilderten Pflanzen hindurch bis zu einer Parkbank, in deren Nähe du auch die Schweizer Sukkulenten findest. Ich war ganz erstaunt, wie viele unterschiedliche Arten sogar in der Schweiz zu finden sind. Hier verweile ich gerne einige Minuten und geniesse den Ausblick auf die hügelige, mit Sukkulenten übersäte Landschaft vor mir. Ein weiterer meiner Lieblingsorte, um mich von der Hektik der Grossstadt zu erholen und meine Gedanken schweifen zu lassen.

Nebst dem „lebenden Museum“ gibt es in der Sukkulenten-Sammlung auch eine Spezialbibliothek mit 397 Zeitschriften, 4’402 Büchern und 8’304 Separatdrucken zu sukkulenten Pflanzen. Ausgeliehen werden können diese allerdings leider nicht. Besonders bekannt ist die Sukkulenten-Sammlung zudem für ihr Herbarium – ein Pflanzenarchiv mit bald 30’000 Präparaten. Zum Schutz der Pflanzenvielfalt tauscht die Sukkulenten-Sammlung bereits seit über 70 Jahren Samen mit in Zwischenzeit über 200 Botanischen Gärten aus der ganzen Welt aus.

Der Klugscheisser: Die Sukkulenten-Sammlung existiert bereits seit 1931. Ihre Geschichte begann, als der Kakteenzüchter Jakob Gasser seine Sammlung, die über 1’500 Kakteen umfasste, der Stadt Zürich verkaufen wollte. Als dies nicht klappte, kaufte der Warenhausbesitzer Julius Brann die Sammlung kurzerhand und schenkte sie der Stadt Zürich, welche die Sukkulenten schlussendlich doch dankend annahm und am alten Standort der Stadtgärtnerei am Mythenquai unterbrachte.

Die Sukkulenten-Sammlung ist täglich zwischen 9 und 16.30 Uhr geöffnet. Dies auch sonntags und an den Feiertagen. Zum Schluss noch eine gute Neuigkeit – der Besuch der Sukkulenten-Sammlung ist komplett kostenlos.

Übrigens: Eine kleine Auswahl an Kakteen und Blattsukkulenten kannst du in der Sukkulenten-Sammlung auch kaufen und gleich mit nach Hause nehmen. Falls du Fragen zur Pflege deiner eigenen Kakteen hast, gibt es jeweils mittwochs von 14 bis 16 Uhr eine Pflanzenberatung.