Bäckeranlage
Die Tramhaltestelle befindet sich am nördlichen Ende der Bäckeranlage – einer urbanen Oase mitten im Stadtviertel der Langstrasse. Die Grünfläche gehört zu den lebendigsten Parkanlagen der Stadt Zürich. Du triffst hier auf einen bunten Mix von Generationen und Kulturen – von lauten dominikanischen Grillpartys bis hin zu grossen Familien-Picknicks von tibetischen Kommunen und vom Anzugsträger, der sein Mittagessen herunterschlingt bis hin zum Gitarre spielenden Neuzeit-Hippie. Die Parkanlage bietet eine grosse Spiel- und Liegewiese, Sitzgelegenheiten und schattenspendende Bäume, welche zum verweilen, zum quatschen, lesen, essen und geniessen einlagen. Auch Kindern wird hier bestimmt nicht langweilig – eine Kletteranlage, ein Spielplatz, Pingpong-Tische und ein Planschbecken mit Wasserspielgeräten bieten die nötige Unterhaltung. Im Sommerhalbjahr öffnet zudem mittwochs und freitags der Spielwagen – vollgepackt mit vielseitigem Spielmaterial – den jungen Besucherinnen und Besuchern seine Tür. Am östlichen Ende der Anlage findest du das moderne Gebäude des Quartierzentrum Aussersihl inklusive dem Restaurant B, welches nebst Leckereinen aus der Hausbäckerei und regionalen Getränken auch preiswerte Mittags- und Abendmenus anbietet. Übrigens: Auf dem Dach des Quartierzentrums wird hauseigener Honig produziert.
Der Klugscheisser: Hast du gewusst, dass der nach den Plänen Evarist Mertens angelegte Park bereits im Jahr 1901 eröffnet wurde? Da die bürgerliche, einem Landschaftsgarten nachempfundene Grünanlage jedoch von Anbeginn an nicht den Bedürfnissen der Anwohner entsprach, wurde sie kaum genutzt und verkam in den folgenden Jahren stark. Knapp vierzig Jahre nach der Eröffnung – im Jahr 1938 – wurde die Bäckeranlage komplett umgestaltet. Das Ziel der Neugestaltung des Parks war es, ein Volksgarten zu erstellen, in welchem sich die Anwohner wohl fühlen, spazieren, flanieren und mit ihren Kindern spielen. Dadurch entstand eine Grünanlage im sogenannten „Wohngartenstil“, den damaligen Gestaltungsformen von Hausgärten nachempfunden. Im Mittelpunkt stand damals wie auch heute noch eine grosse Spielwiese. Ach ja, die Umgestaltung der Parkanlage wurde nach den Plänen und Vorstellungen der Söhne des ehemaligen Planers des Parks – den Gebrüder Mertens – durchgeführt.
In den 70er Jahren geriet die Anlage ein zweites Mal in Verruf. Das gemischte Publikum von Anwohnern und Besuchern wurde zunehmend von Randgruppen verdrängt bis der Park im Jahr 2001 sogar vorübergehend geschlossen wurde. In Zwischenzeit hat sich die Lage – vor allem mittels hoher Polizeipräsenz – wieder beruhigt und die Grünanlage ist erneut zu einem bunten Treffpunkt von unterschiedlichsten Kulturen und Generationen geworden.Das heutige Quartierhaus – ein schlichter dreistöckiger Bau – wurde erst im Jahr 2004 in den Park integriert. Es entstand aus einem Projekt des Architekturbüros EM2N.
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