Wipkingerplatz

Wipkingerplatz

Der Wipkingerplatz liegt nicht, wie oft angenommen, oberhalb des Bahnhofs Wipkingen, sondern neben beziehungsweise unter der Hardbrücke auf der gegenüberliegenden Limmatseite des Escher-Wyss-Platzes. Zur Feierabendzeit fühlt es sich hier beinahe ein wenig an wie in einer italienischen Grossstadt. Dies aber leider nicht aufgrund von schönen, alten Bauten oder etwa weil es hier grossartige Gelati gibt, sondern weil am Wipkingerplatz mindestens so oft und laut gehupt wird, wie an einer Kreuzung in Rom. Dies ist wohl auch einer der Gründe, weshalb sich der Wipkingerplatz in den letzten Jahrzehnten von einem angesehenen Platz zu einem eher ungemütlichen Ort entwickelt hat, den man möglichst schnell überquert – was aufgrund der zahlreichen Rotlichter nicht immer einfach ist.

Wipkingerplatz

Die umliegenden Gebäude lassen allerdings noch auf die ursprüngliche Wichtigkeit des Wipkingerplatzes schliessen. Auf der Limmatseite steht seit 1964 das Kreisgebäude Wipkingen, welches das Kreisbüro sowie die Fachschule Viventa – eine Schule für Aus- und Weiterbildungen für Jugendliche und Erwachsene – beherbergt. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite befindet sich das riesige, alte Postgebäude inklusive Kirchgemeindehaus, öffentlicher Dachterrasse und markantem Uhrturm. Auf der anderen Seite der Hardbrücke findest du ein eher heruntergekommenes, 70-er Jahre Einkaufszentrum. Obwohl der Ausdruck „Einkaufszentrum“ wohl auch schon wieder stark übertrieben ist. Zumindest gibt’s hier einen Coop, eine Apotheke, einen Schneider, einen Schönheitssalon und ein Restaurant.

Bedeutend schöner wird es, wenn du die Treppe neben der Hardbrücke zur Limmat hinunter gehst. Dort triffst du nämlich auf den Wipkingerpark – eine kleine Wiesenfläche mit Spielplatz und Limmatanschluss. Der Wipkingerpark boomt in den letzten Jahren regelrecht. An schönen Sommerabenden wird auf der Wiese grilliert, getrunken, gelacht, gespielt, gesonnt und im Fluss gebadet. Kaum ein Fleckchen der Grünfläche und der breiten Betontreppe, die bis in die Limmat hineinführt, ist nicht mit bunten Tüchern und halbnackten Menschen bedeckt. Aber dazu ein andermal mehr.

Wipkingerplatz

Der Klugscheisser: Der Platz sowie auch das ganze Quartier erhielt seinen Namen von dem alemannischen Siedlungsgründer Wibicho. Seine Siedlung wurde „Wibichinga“ genannt, woraus sich über Jahrhunderte der Name Wipkingen entwickelte.

Übrigens: Wipkingen zählt erst seit dem Jahr 1893 zur Stadt Zürich. Davor war Wipkingen eine eigene Gemeinde. Auch noch lange Zeit nach der Eingemeindung war der Wipkingerplatz der Dreh und Angelpunkt des Ortes. Spätestens seit dem Bau der Hardbrücke im Jahr 1972 verschob sich das Zentrum des Quartiers jedoch in Richtung des Bahnhofs Wipkingen.

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