Spritzwerk
Hast du Lust auf Streetfood-Festival-Flair, ohne langes Anstehen und ungemütliches «Im-Stehen-essen»? Lust auf ein wenig Jungle-Feeling, ohne dafür in den Flieger steigen zu müssen? Und Lust auf leckeres Essen aus verschiedenen Ländern und kreative Drinks? Dann bist du im Restaurant Spritzwerk genau richtig. Die ehemalige Autowerkstatt hat sich im letzten Jahr zu einem wunderschönen Indoor-Jungel alias Mini Food Court verwandelt. Viel grün, alte Holztische und Stühle und zahlreiche dekorative Lichter & Lampen zaubern ein tolles Ambiente in die alte Industriehalle. Drei Foodtrucks sorgen für volle Mägen & zufriedene Gesichter und an der Bar werden fröhlich Biere gezapft, Weine entkorkt und Drinks gemischt.
Juan – der Feinschmecker: Mir gefällt am Spritzwerk vor allem das kreative Konzept. In der alten Industriehalle stehen drei Foodtrucks, die ihre sehr unterschiedlichen Spezialitäten anbieten. Auch wenn du mit einer grossen Gruppe mit unterschiedlichen Geschmäckern unterwegs bist – im Spritzwerk findet bestimmt jeder etwas, das ihm schmeckt. Ich selbst probiere mich am liebsten einmal quer durch. Das unkomplizierte Ambiente lädt zum Glück förmlich zum Teilen und Tauschen ein. Mittags holst du dir dein Essen selbst bei deinem Lieblings-Foodtruck ab, sobald es bereit ist – ganz im Streetfood-Style. Abends wird es dann richtig gemütlich, denn die Bedienungen bringen dir sowohl das Essen als auch die Getränke direkt an den Tisch.
Im Moment steht im Restaurant Spritzwerk der Foodtruck der O.K. Brothers mit «Schwiizer Chuchi». Ich habe da vor kurzem die Rösti probiert und die war sehr lecker – aussen schön knusprig & innen trotzdem nicht zu trocken. In Zwischenzeit gibt’s aber bereits eine neue Speisekarte. Und so freu ich mich nun auf Bärlauchcremesuppe und Rindsschmorbraten nach Tessiner Art bei meinem nächsten Besuch. Beim Topden Catering findest du ausgewählte asiatische Speisen aus regionalen & saisonalen Zutaten. Hier musst du unbedingt die vegetarischen Momos mit Blattspinat und Gruyère probieren – eine echt gelungene Kombination. Stierli’s Fine Food serviert dominikanisches Barbecue und zum Dessert einen warmen Schokoladenkuchen zum Dahinschmelzen. Mir läuft bereits beim Gedanken daran wieder das Wasser im Mund zusammen. Aber damit nicht genug der Abwechslung: Alle vier Monate rollen neue Foodtrucks ins Spritzwerk und zaubern Essen aus anderen Teilen der Welt auf deinen Teller.
Jeden Sonntag gibt’s im Spritzwerk von 9.30 Uhr bis 15.00 Uhr Brunch à discretion. Eins gleich vorweg: Falls du auf klassischen Schweizer Brunch stehst, bist du hier an der falschen Adresse. Denn der Brunch im Spritzwerk ist alles andere als normal. An dem vielfältigen Buffet werden dir die unterschiedlichsten Leckereien aus verschiedenen Ländern angeboten. Für 35 Franken kannst du dich also stundenlang durch die ganze Welt schlemmen und immer wieder neue Geschmäcker entdecken. Denn auch hier ändert sich die Auswahl ständig.
Fazit: Wir sind grosse Spritzwerk-Fans! Besonders weil wir das Ambiente und die Vielfalt lieben, weil das Essen immer super geschmeckt hat und weil wir stets sehr freundlich und unkompliziert bedient wurden. Und auch die Preise sind für Zürich voll in Ordnung. Als einzigen kleinen Kritikpunkt könnte man erwähnen, dass du hin und wieder nach einem Besuch im Spritzwerk an deinen Kleidern riechst, wo du gegessen hast. Aber diesbezüglich hat sich das Spritzwerk-Team bereits etwas einfallen lassen – eine neue, extra starke Lüftung soll seit Kurzem für bessere Luft sorgen.
Interview mit Anna Rotter – Betriebsleiterin des Restaurants Spritzwerk
ZURICH BY TRAM: Wer steckt hinter dem Spritzwerk? Und wie kam es zur Idee des Restaurants & des Konzepts?
ANNA ROTTER: Hinter dem Spritzwerk steckt die Proprius GmbH, welcher auch die Rampe und die Amboss-Garage gehören. Zusammen mit jungen, kreativen, motivierten Menschen und Jung-Gastronominnen wurde das Projekt Spritzwerk in erster Linie als Pop-Up-Variante im Sommer 18 gestartet. Denn immer während der EM/WM gibt es im ganzen Amboss-Rampen Gebäude seit Jahren ein grosses Public Viewing. So dachte man sich, warum nicht auch mit Foodtrucks zusammenarbeiten und somit die Gäste auch mit Gaumenfreuden zu beglücken.
Durch das komplett positive Feedback der Gäste wurde aus einer Pop-Up Idee dann ein bleibendes Restaurant, mit welchem wir nun am Wachsen sind. Durch die wechselnden Foodtrucks sind wir sehr flexibel im Angebot und können direkt Rücksicht auf die Nachfrage nehmen. Auch mit den gleichen Foodtrucks können wir monatlich die Menüs anpassen und so den Wünschen der Gäste gerecht werden und saisonal bleiben.
ZURICH BY TRAM: Wie wählt ihr die Foodtrucks aus, die im Spritzwerk kochen?
ANNA ROTTER: Wir probieren immer möglichst verschiedene Foodtrucks pro Periode zusammen zu kombinieren. So wollen wir den Gästen eine möglichst grosse Auswahl bieten und dem einen oder anderen dadurch auch eine neue Küche vorstellen, welche man sonst vielleicht nicht gezielt angesteuert hätte. Durch die Option, dass der eine, eine Rösti nimmt und der andere Momos, kann man von allem probieren und somit Unbekanntes entdecken & lieben lernen.
ZURICH BY TRAM: Was passiert mit dem Essen, das abends übrigbleibt?
ANNA ROTTER: Wir achten uns schon während der Planung und bei der Produktion der Gerichte extrem auf die Kalkulation und Wiederverwendungsmöglichkeiten der Lebensmittel. Uns liegt die Umwelt sehr am Herzen. So verzichten wir zum Beispiel auch grösstenteils auf Plastik und Wegwerf-Geschirr inklusive Röhrli. Alle Köche, welche momentan bei uns ihre Foodtrucks haben, sind Familienväter. Wenn also etwas übrig bleibt, nehmen sie dies nach Hause für ihre Familien oder verschenken es an die Mitarbeiter. Weggeworfen wird praktisch nichts.
ZURICH BY TRAM: Was waren bisher eure schönsten Momente und grössten Erfolge?
ANNA ROTTER: Nach langer Planung, viel Arbeit und Herzblut war es eine riesige Freude, als wir unsere Tore für das Pop-Up öffnen konnten und die Zufriedenheit & den Andrang der Gäste spürten. Auch war es uns eine Freude, nach einem etwas turbulenten Januar 2019, in welchem wir spontan schliessen mussten seitens Baubehörden, Mitte Februar ein Re-Opening zu feiern. Es war ein gelungener Abend mit drei verschiedenen lokalen Musik-Künstlern auf der Bühne und offerierten Häppchen aus den Foodtrucks.
Grundsätzlich sind es aber die grössten Erfolge, wenn die Gäste zufrieden sind und wir oft fast ausgebucht sind. Dies ist unser schönster Erfolg, zu merken, dass es den Gästen bei uns gefällt und sie wiederkehren.
ZURICH BY TRAM: Welche Schwierigkeiten musstet ihr bis anhin meistern?
ANNA ROTTER: Der Wandel von einem Pop-Up zu einem bleibenden Restaurant war sicherlich nicht immer einfach, denn der Gast kommt mit einer ganz anderen Erwartung oder Kulanz in ein Pop-Up als in ein Restaurant. Da mussten wir einiges umstrukturieren und uns verändern. Wir sind bis heute in einem stetigen Lern- & Wandelprozess, welcher aber auch grosse Freude und Spass bereitet, denn nur so können wir wachsen und uns etablieren.
Auch ist es bei den Gästen noch nicht immer ganz verankert, dass wir am Abend ein bedientes à la Carte Restaurant sind mit Tisch-Service und sie diesen einfach geniessen dürfen, statt sich selbstständig um den Food zu kümmern.
ZURICH BY TRAM: Wie soll das Spritzwerk in 10 Jahren aussehen?
ANNA ROTTER: Im besten Fall immer noch gleich frisch und munter, so dass der Gast sich weiterhin wohl fühlt und fast alles darf, jedoch nichts muss. Wir legen grossen Wert auf eine freie Gestaltung des Abends. So soll bei uns jeder genau das machen dürfen, was ihm gefällt. Beispielsweise haben wir an einem Abend eine grosse Geburtstags-Gruppe, welche umherläuft, steht, verschieden sitzt und querbeet Essen bestellt. Nebenan ein Päärli, welches einen schönen Abend in Zweisamkeit geniesst und sich mit einem 3-Gänger verwöhnen lässt. Genau diese Freiheit wollen wir weiter gewährleisten und perfektionieren.
Ebenfalls wollen wir die Verknüpfungen zwischen der Amboss-Garage und Amboss-Rampe weiter ausbauen, so dass man hausintern einen kompletten Abend geniessen kann. Beispielsweise mit einem Apéro in der Rampe bei Bar-Betrieb, einem Abendessen im Spritzwerk und einem späteren Besuch an einer Party ebenfalls wieder in der Amboss-Rampe.
ZURICH BY TRAM: Zu guter Letzt: Gibt es eine Geschichte zum Spritzwerk, die ihr uns erzählen möchtet? Oder ein Erlebnis, dass ihr mit uns teilen wollt? Oder einfach nur einen letzten Ratschlag, Tipp oder Wunsch?
ANNA ROTTER: Es ist immer wieder schön, zu sehen, wie gut den Gästen unser Urban-Jungle, ein Mix aus Jungle und Industrie-Bau gefällt. Wir werden für alles mögliche angefragt. Von Hochzeiten über Firmen-Anlässe bis hin zu Fotoshootings. Da wir fast alles selber basteln, flicken, montieren und planen ist es somit ein grosses Kompliment.
Öffnungszeiten:
Mo-Fr | 11.30 bis 13.30 Uhr 17.30 bis 23.30 Uhr |
Sa | 17.30 bis 23.30 Uhr |
So | 9.30 bis 16.30 Uhr |
Adresse:
Restaurant Spritzwerk
Zollstrasse 80
8005 Zürich
Tags: Juan
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