Friedhof Sihlfeld

Friedhof Sihlfeld

Durch eine imposante Portalanlage in klassizistischen Stil am Haupteingang gelangst du auf den im Jahr 1877 eröffneten Friedhof Sihlfeld. Dieser umfasst heute eine Fläche von 288’000 Quadratmeter und ist damit sowohl der grösste Friedhof als auch die grösste Parkanlage Zürichs. Etwa ein Drittel der gesamten Fläche wird von Grabstätten besetzt, die restliche beinahe 200’000 Quadratmeter sind meist parkähnlich angelegt und werden von der Stadtbevölkerung als Naherholungsgebiet genutzt.

Amy – Die Geniesserin: Hier findest du immer ein ruhiges Plätzchen – alte Bäume spenden im Sommer schatten, unzählige Sitzbänke laden zum verweilen ein, Hecken schützen vor neugierigen Blicken und wunderschöne Grabanlagen zieren die Anlage. Ein guter Ort um sich Gedanken über das Leben und dessen Vergänglichkeit zu machen oder auch einfach nur um sein Mittagessen an einem friedlichen Ort zu geniessen.

Kein Wunder liessen sich an dieser schönen, ruhigen Stelle in Mitten von Zürich auch einige bekannte Persönlichkeiten für die Ewigkeit nieder. Zu den bekanntesten zählen Gottfried Keller (Dichter und Politiker), Johanna Spyri (Schöpferin von Heidi), Henry Dunant (Gründer des Internationalen Roten Kreuzes), August Bebel (Begründer der deutschen Sozialdemokratie), Richard Paul Lohse (Maler) und Arnold Bürkli (Bauingenieur und Politiker). Viele Gräber sind mit beeindruckenden Grabsteinen versehen. Engelsfiguren und Kunstobjekte von namhaften Künstlern wie Silvio Mattioli, Franz Fischer oder Otto Kappeler ergänzen das Gesamtkunstwerk des Friedhofs.

Der Friedhof ist in fünf Sektoren unterteilt. Wenn du den Friedhof durch das Hauptportal betrittst, stehst du als erstes im ältesten Teil des Friedhofs – dem Sihlfeld A. Dieser Sektor wurde auf einem quadratischen Grundriss aufgebaut, welcher wiederum in quadratische Vierecke unterteilte ist. Durch eine Vielzahl von monumentalen Grabmälern erhielt er einen historischen Charakter. Der Teil Sihlfeld B entstand durch die Umbenennung des Friedhofs Wiedikon im Zuge der Eingemeindung von Wiedikon. Heute gehört ein Grossteil des ursprünglichen Friedhofs Wiedikon nicht mehr zum Friedhof sondern wurde in die Aemtlerwiese umgewandelt. Nur die Urnennischenwand blieb bestehen. Das Sihlfeld C liegt parallel zum Sihlfeld A und B und dient heute fast ausschliesslich als Parkanlage und Erholungsraum, nur einzelne Familiengräber und die Urnennischenwand erinnert noch an die frühere Nutzung diese Sektors. Das Sihlfeld D wurde hauptsächlich für die Bestattung von Urnen erbaut und beinhaltet einen Urnenhain. Das Bild dieses Sektors wird jedoch hauptsächlich vom ehemaligen Krematorium geprägt, das am Ende der Kastanienallee thront und heute als Stätte für Abdankungen dient. Von drei Seiten her wird das Krematorium von Urnennischenwänden umgeben, wodurch eine eindrückliche Raumwirkung entsteht. Der jüngste Teil des Friedhofs – das Sihlfeld E – ist das moderne Gegenstück zu den Teilen A und D. In diesem Abschnitt werden Erdbestattungen durchgeführt.

Der Klugscheisser: Im Jahr 1892 wurde auf dem Friedhof Sihlfeld das erste Krematorium der Schweiz eröffnet. Die Entstehung in Zürich hatten sowohl religiöse als auch geographische Gründe. Da in Zürich der Protestantismus weit verbreitet war, war die Einäscherung nicht so geächtet wie in anderen Teilen der Schweiz. Zudem ist der Boden in Zürich so lehmig, dass die Leichen auch nach 25 Jahren noch nicht vollständig verwesen. Daher galt hier die Kremation bereits früh als „sauber“. Nach knapp hundert Jahren, im Jahr 1991 fand die letzte Einäscherung im Krematorium Sihlfeld statt, danach wurde diese Aufgabe vom Krematorium Nordheim übernommen.

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