Blumenpost
Unter dem Namen Blumenpost vertreibt ein junges, dreiköpfiges Team seit Mitte 2019 saisonale Blumen-Abos mit locker gebundenen Blumensträussen aus hundert Prozent Schweizer Blumen, Zweigen und Beerensträucher.
Amy – die Geniesserin: Als ich Blumenpost entdeckte, war mein erster Gedanke: «Das da nicht bereits früher jemand darauf gekommen ist!». Bei Lebensmitteln, bei Kleidern und sogar bei Beauty-Produkten ist Nachhaltigkeit seit einigen Jahren ein grosses Thema. Aber bei Blumen scheint sich kaum jemand Gedanken darüber zu machen, woher diese eigentlich kommen und welche Ökobilanz sie aufweisen. Dass die Rosen, die wir in grossen Mengen zum Valentinstag verschenken, nicht in Grossmutters Garten wachsen, sollte aber eigentlich jedem klar sein. Ein Grossteil unserer Schnittblumen stammt aus Billiglohnländern wie Kenia, Tansania, Äthiopien oder Ecuador. Und da Blumen nun einmal schnell verwelken, ist es wichtig, dass sie möglichst kurz nach der Ernte bei uns ankommen, weshalb sie hauptsächlich mit dem Flugzeug transportiert werden. Soviel zur CO₂-Bilanz unseres Lieblingsmitbringsels. Ich persönlich kaufe meine Blumen am liebsten auf dem Wochenmarkt beim Händler meines Vertrauens. Falls du es allerdings gerne bequem hast oder auf der Suche nach einem regionalen Geschenk bist, ist die Blumenpost definitiv eine gelungene Alternative.
Die Idee hinter den Blumen-Abos ist einfach: Du richtest für dich selbst oder deine Liebsten ein Abo ein und erhältst in regelmässigen Abständen frische, regionale Blumen direkt nach Hause oder ins Büro geliefert. Die Blumensträusse gibt’s in drei verschiedenen Grössen und bei den Geschenkabos schenkt man Freude für 3, 6 oder 12 Monate – oder jeweils mit einen Strauss pro Saison. Wenn du dich selbst beschenkst, ist das Abo fortlaufend, kann aber jederzeit angepasst oder gekündet werden – was wir bei solchen Abo-Lösungen immer besonders wichtig finden. Geliefert wird im Moment in die Stadt Zürich sowie entlang des linken und rechten Zürichseeufers bis Thalwil und Stäfa. Zudem können die Sträusse auch im Bio-Laden «die frischlinge» im Kreis 2 abgeholt werden.
Der Klugscheisser: Hast du gewusst, dass wir Schweizer im weltweiten Vergleich am meisten Geld für Blumen ausgeben? Pro Jahr durchschnittlich 140 Franken pro Person. Das Blumen-Abo gibt’s ab CHF 39.- pro Strauss inklusive persönlicher Lieferung. Wenn du aber auf grosse Blumensträusse stehst, wird’s schon ein wenig teurer.
Das Ziel von Blumenpost ist es Regionalität und somit die Schweizer Landwirtschaft zu fördern und gleichzeitig die Ästhetik und Vielfalt der Schweizer Natur zu zelebrieren. Durch den regionalen & saisonalen Blumeneinkauf kann die CO₂-Bilanz aufgrund von kurzen Lieferwegen, im Vergleich zu Importblumen, deutlich verringert werden. Zudem hat die Abo-Lösung den Vorteil, dass keine Blumen aufgrund von zu grossen Einkäufen und Lagerhaltung verschwendet werden müssen.
Interview mit dem Blumenpost-Team
ZURICH BY TRAM: Wer steckt hinter Blumenpost? Wer seid ihr?
BLUMENPOST-TEAM: Blumenpost besteht aus den jungen Zürcher*innen Julia (24), Jan (25) und Joëlle (26). Wir alle haben einen Wirtschaftshintergrund mit unterschiedlichen Vertiefungsrichtungen. Uns verbindet zum einen die Vision mit nachhaltigem Unternehmertum unseren Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten und zum anderen, dass wir von der Schweizer Flora und ihrer Diversität begeistert sind.
ZURICH BY TRAM: Wie kam es zur Idee der Blumen-Abos?
BLUMENPOST-TEAM: Uns ist aufgefallen, dass es sehr schwierig ist als Kund*in das ganze Jahr hindurch garantiert Schweizer Blumen und Grün zu beziehen. Gleichzeitig lassen sich Kund*innen ihre Einkäufe, insbesondere in urbanen Gebieten, vermehrt nach Hause liefern. Diese Beobachtungen wollten wir mit einem eigenen Unternehmen aufgreifen und die Idee von Blumenpost war geboren.
ZURICH BY TRAM: Welche Abo-Kombination wird bei euch am meisten bestellt?
BLUMENPOST-TEAM: Die 3- oder 6-monatigen Geschenk-Abos sind sicherlich unsere Verkaufsschlager, dicht gefolgt von unseren mittleren Blumen-Abos, die Kund*innen für sich selbst bestellen.
ZURICH BY TRAM: Wo bezieht ihr eure Blumen?
BLUMENPOST-TEAM: Wir beziehen unsere Blumen zu 90% direkt von unserem Blumenproduzenten aus dem Zürcher Oberland. Zusätzlich bestellen wir Produkte aus Schweizer Herkunft von der Zürcher Blumenbörse in Wangen.
ZURICH BY TRAM: Und werden diese biologisch angebaut?
BLUMENPOST-TEAM: Bis anhin können wir bei unseren Produkten noch keine Bio-Garantie gewährleisten, insbesondere da unsere Ausgangsprodukte noch von verschiedenen Lieferanten stammen. Wir sind aber in konstantem Kontakt mit verschiedenen Bio-Produzenten in der Schweiz und besprechen, was in Zukunft möglich ist.
ZURICH BY TRAM: Welche Blumen mögt ihr am liebsten?
BLUMENPOST-TEAM: Julia mag am liebsten Ranunkeln, Jan’s Favorit ist Allium – ein stilvoller Zierlauch – und Joëlle ist ein Fan von Freesien.
ZURICH BY TRAM: Was macht ihr in Monaten, in denen in der Schweiz keine Blumen wachsen?
BLUMENPOST-TEAM: Unsere Sträusse widerspiegeln das ganze Jahr über die Schweizer Natur. Im Winter liefern wir unseren Kund*innen also keine frischen Blumen, dafür Beerenäste, Blütenzweige und verschiedenes Grün. In der Adventszeit stehen unter anderem auch weihnachtliche Kompositionen im Fokus – so haben wir unseren Kund*innen letztes Jahr beispielsweise Mistelzweige aus dem Jura geliefert. So lassen wir das Zuhause unserer Kund*innen immer auf natürliche Weise der Saison entsprechend erstrahlen.
ZURICH BY TRAM: Was waren bisher eure schönsten Momente und/oder grössten Erfolge?
BLUMENPOST-TEAM: Einer der schönsten Momente ist sicherlich, wenn wir frühmorgens zu unserem Produzenten aufs Land fahren und sich dann die farbigen Blumenfelder aus dem Morgentau erheben. Ausserdem ist es natürlich immer schön, wenn wir die beschenkten Personen mit ihren Blumen zum ersten Mal überraschen oder wenn Kundinnen uns E-Mails schreiben und sich für die Blumen bedanken.
ZURICH BY TRAM: Welche Schwierigkeiten musstet ihr bis anhin meistern?
BLUMENPOST-TEAM: Die Schwierigkeiten bis anhin sind insbesondere logistischer Natur, da wir immer mehr Bestellungen erhalten und die Sträusse alle rechtzeitig zu unseren Kund*innen geliefert werden sollen. Und natürlich wollen wir auch mit jeder Auslieferung wieder neue Kombinationen gestalten – insbesondere in den Wintermonaten kann das herausfordernd sein. Aber wir sind selber überrascht, wie viele saisonale Schätze es immer gibt!
ZURICH BY TRAM: Wie soll die Blumenpost in 10 Jahren aussehen? Werdet ihr euer Liefergebiet ausweiten?
BLUMENPOST-TEAM: In 10 Jahren werden wir die gesamte Schweiz beliefern, ein Buch über Schweizer Blumen geschrieben haben und die Branche nachhaltig verändern! *lachen*
ZURICH BY TRAM: Zu guter Letzt: Gibt es eine Geschichte zur Blumenpost, die ihr uns erzählen möchtet? Oder ein Erlebnis, dass ihr mit uns teilen wollt? Oder einfach nur einen letzten Ratschlag, Tipp oder Wunsch?
BLUMENPOST-TEAM: Momentan liegt unser Produktionsraum, in dem wir unsere Sträusse binden und verpacken, im Kellergeschoss eines Startup Inkubators mitten in der Stadt Zürich. Wir sind dort jedoch vor allem von Schweizer Fintech Startups umgeben und sorgen daher für reichlich Trubel, wenn wir frühmorgens mit unseren Trögen voller Blumen ankommen. Während alle anderen im Haus ihre Arbeit am Computer machen, schleppen wir Wassertröge in den Keller und wieder hoch und verwirren schon mal den einen oder anderen Gast. Das sorgt immer für viele interessierte Blicke.
Preise:
Kleiner Strauss: Mittlerer Strauss: Grosser Strauss: |
39.- 49.- 69.- |
Kontakt:
E-Mail: info@blumenpost.com
Telefon: 077 526 55 75
Web: www.blumenpost.com
Tags: Amy, Klugscheisser